Südtirol Blog

Weil es hier so schön ist

Wanderung & das Bergwerk von Prettau

Fonderia PredoiBergwerke sind etwas ‚gruseliges‘, denn sie führen in die Tiefen unserer Mutter Erde, in die Dunkelheit, in die Einsamkeit. Doch Bergbauarbeiter sind ein wichtiger Teil für unseren heutigen Wohlstand. Ich bin auf den Spuren des Bergwerkes in Prettau gewandelt.

Der Bergbau ist einer unserer ältesten Formen, an Rohstoffe zu kommen. Der Marmor von Carrara war der älteste industrielle Bergbau in der Menschheit. Aber es hat ihn natürlich lange vorher schon gegeben. Eisenerz ist dabei mit Silber eines der meisten Metalle, die so abgebaut wurden. Kohle kam erst viel später.
Ich habe mich einmal auf die Spuren der Bergwerkknappen in Prettau im Ahrntal gemacht.
Los gegangen sind wir vom St. Ignaz-Stollen, dem Kupferbergwerk in Prettau, bereits in 1.500 Metern über dem Meer. Die Route sollte uns bis hinauf zum Rötkreuz in mehr als 2.000 Metern über dem Meer bringen.

Der St. Georg-Stollen entstand bereits 1528. Doch das Erz wurde beim St-Wilhelm-Stollen entdeckt, wo es an die Erdoberfläche trat. Meist wurde ein Metall an der Erdoberfläche eher durch Zufall entdeckt und dann von dort aus ‚angepiekst‘, also ein ganzes Stollensystem gebaut, um die Ader von innen her total abzubauen.
Am St-Jakob-Stollen kann man heute noch die Überreste der einstigen Grubengebäude sehen. Übrigens nennt man diese Stolleneingänge auch Mundloch (habe ich nachgelesen). Ich finde den Ausdruck irritierend, weil ich bei Mund nicht an Eingang denke..
Die Landschaft zwischen diesen Stollensystemen sieht wunderbar zerklüftet aus, gibt den Eindruck von Ursprünglichkeit. Doch der Schein trügt: man ist hier mit Sprengpulver bei gegangen, um die Erze frei zu sprengen. Und dieses geschah erst im 18. Jahrhundert. So konnte man den Abbau im Tagbau weiter praktizieren.
Heute ist das ganze zu meiner ganz persönlichen Freude ein wunderbarer Wanderweg, ein Lehrpfad, auf dem man unheimlich viel lernen kann. Über die Landschaft, über die Kultur und Wirtschaft der Menschen hier.
Es geht viel recht steil aufwärts, es ist eine leicht anstrengende Wanderung, aber gleichzeitig so voller Eindrücke, dass man es fast gar nicht merkt. Erst Stunden später sind wir wieder am Ausgangspunkt und gönnen uns dann vor der endgültigen Heimfahrt einen großen Cappuccino.
Miniere Predoi - minatori
Prettau
Fotos:
By Llorenzi (Own work) [CC BY-SA 3.0 or GFDL], via Wikimedia Commons
By GuenterSteger (Own work) [CC BY-SA 3.0 or GFDL], via Wikimedia Commons
By Llorenzi (Own work) [CC BY-SA 3.0 or GFDL], via Wikimedia Commons

Auf dem Tauferer Naturlehrpfad arrow-right
Next post

arrow-left Nordic Walking rund um den Karer See
Previous post

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.