In der Fotoausstellung von Gianni Bodini
- By Mia
- In Kultur Kunst Vinschgau
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- On 13 Jun | '2018
Um unsere Alpenwelt am besten kennen zu lernen, muss man sie erleben. Das kann man auf viele Art, eine davon ist durch Fotografie. Ich bin auf der Fotoausstellung von Gianni Bodini gewesen.
Im Spazio Rizzi in Latsch werden bis Mitte Oktober Fotos von dem Fotografen Gianni Fernando Bodini gezeigt. Er wurde 1948 in Laas im Vinschgau geboren. Er ist Fotograf und hat mehr als ein Dutzend Bücher herausgegeben. Er hat alle Kontinente besucht und unzählige Dokumentationen mit der Linse festgehalten. Am liebsten allerdings seine Heimat, den Vinschgau. Dazu ist er der Herausgeber der Zeitschrift ‚Arunda‘, wirkt aber noch in zahlreichen weiteren Zeitschriften mit.
Ich habe mich vorher ein wenig auf seiner eigenen Seite „fotobodini.it“ umgesehen und wirklich interessante Fotos gefunden. Sie hat mich definitiv neugierig auf ihn gemacht. In vielen seiner Fotos kann ich seinen Humor erkennen, ein wenig Ironie, aber auch sehr viel Schönheit, die er eingefangen hat. Seine Event-Fotos im besonderen zeigen, dass er ein besonderes Auge für Details hat, Dinge, die die meisten Menschen wahrscheinlich gar nicht wahrnehmen.
Zur Ausstellung bin ich nach Latsch gefahren, zusammen mit Maria mal wieder. Wir waren beide neugierig, was uns erwartet.
In der Ausstellung lassen wir uns einfangen von seiner Sichtweise. Sie ist eine ganz andere, intensivere, als Einwohner hast du sie nicht, als Tourist meist gar nicht die Möglichkeit bei der Vielzahl neuer Eindrücke. Ich lerne, dass er seine Bilder erst im Kopf fotografiert, dann geht er an den Ort und wartet auf den richtigen Zeitpunkt, sie auch auf die Linse zu bringen. Interessant. Ich fotografiere immer umgekehrt: erst sehen, dann gucken, was ich damit mache. Aber das unterscheidet mich wohl von einem echten Fotografen.
Ich lerne noch mehr, als ich mich mit wem unterhalte, der den Fotografen gut kennt. In der digitalen Fotografie heute ist es leichter, kostengünstiger, auch Fotos zu machen, die nichts sind, die in den Papierkorb wandern, den digitalen, versteht sich. Licht ist bei einem guten Foto das wichtigste, der richtige Zeitpunkt. Klar, ist mir auch schon aufgefallen: bei meinen Wanderungen sind die Fotos von Mittags alle Digitalpapierkorb.
Ich finde seine Fotos toll, sie haben eine wirklich intensive Kennersichtweise seiner Heimat, sie zeigen die Besonderheiten und auch irgendwie viel Nostalgie. Zuhause habe ich mir gleich nochmals seine Fotos im Internet angesehen und finde sie noch beeindruckender, nachdem ich die echten Drucke in der richtigen Größe gesehen habe. Wer kann, sollte bis Mitte Oktober die Ausstellung unbedingt ansehen.