Fischen in der Rienz – mein neues Hobby?
- By Mia
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- On 19 Apr | '2016
Es gibt so viele aufregende Hobbys, die ich habe, Fischen gehörte bis dato jedoch nicht dazu. Allein schon, weil ich es immer so empfand, als würden die Männer in einem Stuhl sitzen und vor sich hinträumen und hoffen, es würde mal ein Fischlein anbeißen. Ich sollte eines besseren gelehrt werden!
Ich wohne in einer unglaublich seen- und flussreichen Landschaft. Gerade die Bergbäche sprudeln über vor Fischen, gesund und artenreich.
Dadurch, dass die Ufer nicht dicht bewachsen, sondern immer wieder mal sehr licht sind, kommt man auch wunderbar an die Gewässer und kann es sich hier bequem machen.
Zum Fischen bin ich durch einen Bekannten gekommen, der mir schon oft von seinen Fisch-Ausflügen erzählt hat und ich dann irgendwann mal gesagt habe, ich komme mit, muss jetzt einmal wissen, wie das so ist.
Also hat er mich einen Vormittag abgeholt und wir sind an die Rienz gefahren. Irgendwo, für mich mitten im Nirgendwo, ist er mit mir an den Fluss. Und dieser braust hier durch eine unberührte Landschaft, während die Sonne ihm eine unglaubliche Farbe gibt. Gerade jetzt im Frühjahr ist der Fluss besonders aktiv.
Mein Bekannter stellt 2 Stühle auf, holt das Angel-Equipment heraus und bereitet zwei Angeln vor. Er erklärt mir dabei genau, wie man das macht, wie man die Angel hält und worauf man achten muss. Ups, das hört sich ja schon fast kompliziert an. Und ganz anders als ich mir so dachte.
Als wir auf unseren Stühlen sitzen, die Angel in der Hand, erzählt er mir, dass es mehr als 35 unterschiedliche Fischarten in den Flüssen, Bächen, Seen und Stauseen gibt. Einige davon sind sogar ganzjährig geschützt.
Ich lerne, dass man eine Fisch-Erlaubnis braucht und wir nach Forellen fischen. Es gibt eine Fischverordnung, ähnlich wie ich es aus Irland kenne. Welche Fische man wann fangen darf und wieviele. Ich frage ihn, wie das kontrolliert wird, und er meint, darauf achtet schon jeder Angler, dass er es einhält, denn er will ja in den kommenden Jahren auch noch fischen kommen.
Dazu gibt es sogar ein Limit wie oft man fischen gehen darf pro Woche, manche Orte dürfen nur einmal im Monat befischt werden. Die Fischwasserkarte muss markiert werden, wann man wo was gefischt hat.
Ich erinnere mich an den Film von Robert Redford mit Brad Pitt „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“. Dabei ging es um zwei ungleiche Brüder, die ihre Liebe zum Fliegenfischen jedoch gemeinsam hatten. Ein traumhafter Film, der auch mich neugierig auf Fischen gemacht hat.
Große Emotion, als ich dann einen Fisch tatsächlich an der Angel habe. Mein Bekannter zieht ihn mit mir an Land, ich freue zwar, bitte ihn jedoch, den Fisch wieder in den Fluss zu setzen, wenn er gute Überlebenschancen hat.
Insgesamt sind 3 Forellen unsere ‚Ausbeute‘ am Ende, und ich freue mich, dass ich einmal fischen war. Es ist alles andere als langweilig, eine tolle Art zu entspannen und ich habe viel gelernt. Mein Bekannter gibt mir eine Forelle, die ich mir zum Abend im Ofen zubereite. Ganz lecker und man schmeckt, wie frisch sie ist.
Foto: von Llorenzi (Eigenes Werk) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons, Usien (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons