Ein Tag in Steinhaus
- By Mia
- In Allgemein Kultur
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- On 3 Apr | '2018
Ahrntal ist der hintere Abschnitt des Tauferer Ahrntals, durch den der Fluss Ahr fließt. Er hat bei Prettau seinen Ursprung und ist ein wichtiger Zufluss der Etsch. Hier am Anfang liegt eine kleine Ortschaft, Steinhaus. Diese habe ich letzten Sommer besucht.
Steinhaus – das ist so ziemlich die letzte Ortschaft überhaupt. Danach gibt es nur noch Sankt Jakob und Sankt Peter. Dann ist Schluss und es geht schluchtartig nach Prettau zur Quelle der Ahr. Der Hauptort dieses Talteiles ist eben Steinhaus, was seinen Namen wahrscheinlich daher hat, dass die Häuser hier alle aus Stein gebaut sind. Bevor man zu der Ortschaft kommt, fährt man noch durch Luttach und Weißenbach.
Heute ist Steinhaus ein Ferien- und Touristenzentrum. Einst war es ein recht lukratives Bergbaugebiet. Die Gemeindeverwaltung beispielsweise ist im ehemaligen Faktorhaus untergebracht. Es ist aus dem 16. Jahrhundert und war das Handelszentrum des Tales. Das Bergrichterhaus, in dem Streitigkeiten geschlichtet bzw. ausdiskutiert und entschieden wurden, zeugt von einem Ort mit großer Bedeutung. Doch das wichtigste Gebäude scheint hier der Kornkasten mit dem Bergbaumuseum zu sein. Aber für den Bergbau in dieser Gegend habe ich mich ja schon einmal vor einiger Zeit interessiert – mit Besuch im Bergbau-Stollen.
Im Winter fungiert Steinhaus als Winter-Ski-Gebiet, im Sommer hingegen ist es ein wunderbares Wandergebiet. Es gibt mehr als 50 Almen, die meisten von ihnen sind sogar im Winter bewirtschaftet. Umgeben ist der Abschnitt von unzähligen Dreitausendern. Ideal ist es auch, wer gerne Mountainbike fährt. Übrigens: hier gibt es am Klausberg die längste Alpen-Achterbahn Italiens. Und nein, ich bin sie nicht gefahren, ist nichts für mich.
Ich habe mir in Steinhaus das Faktorhaus angesehen, als ich dort war. Sehr schön, mit polygonalen Erkern, einem sehr schönen Kreuzgratgewölbe und Stuckdecke.
Kurz vor dem Zentrum befindet sich das Bergrichterhaus. Es stammt aus dem 16. Jahrhundert und war gut 300 Jahre aktiv. Es gibt sogar eine kleine Kapelle hier. Lange lebte der amtierende Richter auch im Haus.
Es gibt diverse Kirchen, wie in allen Ortschaften. Die Kirche ‚zu Unserer lieben Frau in Loreto‘ ist wohl die wichtigste. Sie stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde vom damaligen Handel errichtet. Mir gefiel das Kreuzgratgewölbe sehr. Die Kirche liegt gleich neben/hinter dem Kornkasten. Ich mag die rote Farbe der Gebäude, die mit weiß abgesetzt sind, auch sehr.
Ich habe meinen Tag in Steinhaus sehr genossen. Es gab ein paar schöne Gebäude und Strukturen zu besichtigen, wir hatten herrliches Sonnenwetter (eben Sommer) und haben hier auch zu Mittag gegessen. Wir sind noch etwas wahllos in der Umgebung spazieren gegangen, haben uns aber vorgenommen, dieses Jahr einmal für eine ‚organisierte‘ Wanderung wieder her zu kommen. Die Gegend ist reizvoll, idyllisch und sehr naturbelassen. Aber noch ist es ja ein weiter Weg bis zu sommerlichen Wanderungen…